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Das Studium der Hl. Schrift im Didascalicon des Hugo von St. Viktor

Gliederung

1. Einführung
2. Das Studium der Hl. Schrift im Didascalicon
2.1 Sacra scriptura – Einleitungsfragen
2.2 Der dreifache Schriftsinn
3. Besonderheiten des Studiums bei Hugo von St. Viktor
3.1 Die Berufung aller zum Studium
3.2 Wissen und Tugend
3.3 Meditatio und Disputatio
4. Schriftstudium und glossierte Bibel
5. Schluß
6. Literaturverzeichnis

1. Einführung

Das 12. Jahrhundert ist eine Zeit des Wandels, der alle Lebensbereiche betrifft. Die Menschen beginnen, über ihre begrenzte Umwelt hinauszublicken, es kommt zu einem rasanten Wachstum der Städte. Das Denken bekommt neue Impulse und der Aufschwung der Bildung manifestiert sich in der Entstehung von bedeutenden Schulen, die eine Grundlage für die Entwicklung der Universitäten bilden. Paris wir zu einem Zentrum dieser Entwicklung.

Von all diesen Veränderungen bleibt auch die Art und Weise des Studiums nicht unberührt. Das eher kontemplativ ausgerichtete monastische Studium entspricht den neuen Anforderungen der städtischen Schulen nicht mehr und wird abgelöst von der spekulativ ausgerichteten Scholastik. Um das Jahr 1127, in einer Zeit, als sich dieser Wandel bereits abzeichnet, schreibt der Augustiner-Chorherr Hugo von St. Viktor ein Buch zur Einführung in das Studium, „Didascalicon, De studio legendi“. Hugo, „a man of wide influence with contemporaries and successors, is an excellent guide to the orthodox viewpoint: the Victorines were nothing if not bridgebuilders between the poles of the schools and the cloister.“ (Smith, L., What was the Bible in the Twelfth and Thirteenth Centuries?: Lerner, R.E. (Hrsg.), Neue Richtungen der hoch- und spätmittelalterlichen Bibelexegese (Schriften des historischen Kollegs: Kolloquien; 32), München, 1996, S. 2)

Diese Arbeit soll der Frage nachgehen, was das Charakteristische an Hugos Werk in Bezug auf das Studium der Hl. Schrift ist und wie dieses sich in den Zusammenhang des Wandels des 12. Jahrhunderts einordnen läßt. Dabei soll der Essay „Im Weinberg des Textes“ von Ivan Illich besondere Berücksichtigung finden. Es wird sich zeigen, daß Hugo versucht, Elemente des monastischen Studiums an die neuen Anforderungen der Schulen anzupassen und dadurch teilweise über das Alte hinausgeht. Die sich an den Schulen entwickelnde Scholastik wird jedoch ganz neue Wege gehen.

Das Didascalicon besteht aus einem Vorwort und sechs Büchern. Es gliedert sich in zwei, jeweils drei Bücher umfassende Teile, wobei der erste Teil vom Studium der Artes, der freien Künste, der zweite Teil vom Studium der Hl. Schrift handelt. Somit ist das Didascalicon „die erste mittelalterliche Wissenschaftslehre, welche die wechselseitigen Beziehungen zwischen einer humanen Bildung auf der Grundlage der artes liberales und einer religiösen Bildung mittels Rezeption der Hl. Schrift umfassend darlegt.“ (Berndt, R., Hugo von St. Viktor. Theologie als Schriftauslegung: Köpf, U. (Hrsg.), Theologen des Mittelalters, Darmstadt, 2002, S. 101)

2. Das Studium der Hl. Schrift im Didascalicon

Hl. Schrift und Studium, diese beiden Wörter der Kapitelüberschrift erscheinen auf den ersten Blick klar und dennoch bedarf es einiger Erklärungen um zu zeigen, was Hugo damit meint. Hugo spricht von sacra scriptura. Während wir heute hautsächlich das Wort Bibel benutzen und es weitgehend eindeutig ist, was wir damit meinen, sprach man im Mittelalter von sacra scriptura oder sacrae paginae (vgl. Smith, L, S. 2) und Hugo muß genau definieren, was er darunter versteht.

Das Studium ist die erste Stufe des Weges, der zur vollkommenen Weisheit führen soll. Nach Hugo erlangt man Wissen durch Lesen und Meditation, wobei das Lesen an erster Stelle in der Unterweisung steht. Das Didascalicon möchte Regeln zum richtigen Lesen geben, während die Meditation in diesem Buch nicht behandelt wird. „Drei Regeln sind in besonderem Maße für das Lesen notwendig: Erstens soll jeder wissen, was er lesen soll, zweitens in welcher Reihenfolge er lesen soll, ... und drittens, in welcher Weise er lesen soll.“ (Hugo de Sancto Victore: Didascalicon de studio legendi: (lateinisch-deutsch) = Studienbuch / Hugo von St. Viktor. Übers. und eingeleitet von Thilo Offergeld (Fontes Christiani; 27), Freiburg (u.a.), 1997 (im folgenden abgekürzt mit Didasc.), Vorwort, S. 107)

2.1 Sacra scriptura – Einleitungsfragen

Im vierten Buch stellt Hugo von St. Viktor ausführlich die Bücher der Hl. Schrift vor und gibt so dem Studenten eine klare Einweisung in das, was er lesen soll. Dies soll keine Last sein, sondern stellt die Grundlagen bereit, damit der Student „nachdem er gleich zu Beginn sozusagen bestimmte Schlösser geöffnet hat, sodann freien Schrittes den geplanten Weg zurücklegen kann und nicht immer neu nach elementarem Wissensstoff suchen muß, sobald er zu einzelnen Büchern gelangt.“ (Didasc., 5,1, S. 319) Man kann ein solches Vorgehen mit den Einleitungsfragen der Exegese vergleichen. Hugos Angaben basieren hierbei „weitgehend auf Isidors Etymologien und den Bibelkommentaren des Hieronymus.“ (Didasc., Einleitung, S. 48)

Zunächst klärt Hugo die Frage, welches Heilige Schriften sind. Es sind in erster Linie „diejenigen, welche von Verehrern des katholischen Glaubens verfaßt wurden und welche die Autorität der allgemeinen Kirche ... zur Einreihung unter die heiligen Bücher aufgenommen und als lesenswert beibehalten hat.“ (Didasc.,4,1, S. 271/3) Zur genaueren Erläuterung listet er diese Bücher im einzelnen auf. Originell ist das Schema, nach dem Hugo von St. Viktor die Hl. Schrift gliedert. So bestehen das Alte und das Neue Testament jeweils aus drei Teilen, in denen sich „aufs deutlichste die Übereinstimmung zwischen den beiden Testamenten“ (Didasc., 4,2, S. 277) zeigt. „Das Alte Testament enthält das Gesetz, die Propheten und die Hagiographen; das Neue seinerseits enthält das Evangelium, die Apostel und die Väter.“ (Didasc., 4,2, S. 273) Einzigartig ist hier, daß Hugo als dritten Teil des Neuen Testamentes die Dekrete der vier großen Konzilien und Texte der Kirchenväter und anderer großer Theologen zur Hl. Schrift zählt, womit er „eine auch im Vergleich zu mittelalterlichen Autoren einmalige Kanonlehre entwickelt.“ (Berndt, R., S. 98)

Weiterhin nennt Hugo die Verfasser des Alten Testaments und dessen Übersetzter und erklärt ausführlich die Bedeutung der Namen dieser Heiligen Bücher. Auch für das Neue Testament nennt Hugo die Verfasser. Neben anderen Erklärungen legt er ausführlich dar, welche Schriften authentisch sind und welche apokryph.

2.2 Der dreifache Schriftsinn

Ordnung und Methode sind für das Studium von größter Bedeutung, ohne sie kann man zu keinerlei Fortschritten gelangen. Dies hebt Hugo an mehreren Stellen des Didascalicon hervor und mit diesem Hinweis beginnt auch das sechste Buch. Die „Ordnung im Studium ist eine vierfache Angelegenheit ... : es gibt eine Ordnung in Bezug auf die Wissenschaftsdisziplinen, eine bei den Büchern, eine bei der Erzählweise und eine bei der Auslegung.“ (Didasc., 6,1, S. 359) Am ausführlichsten behandelt Hugo die Ordnung der Wissenschaftsdisziplinen, wobei die Aufeinanderfolge von historischer, allegorischer und tropologischer Deutung gemeint ist. „In der Geschichte findest du Veranlassung, die Taten Gottes zu bewundern, in der Allegorie, an seine Geheimnisse zu glauben, in der Tropologie, seine Vollkommenheit nachzuahmen.“ (Didasc., 6,3, S. 369) Geschichte, Allegorie und Tropologie müssen „nicht nur als verschiedene Bedeutungsebenen, sondern auch als separate, nacheinander zu absolvierende Studiengebiete aufgefaßt werden.“ (Didasc., Einleitung, S. 58) Weiterhin nennt Hugo an mehreren Stellen verschiedene Regeln, die für das Studium und die Auslegung der Hl. Schrift wichtig sind. Diese im einzelnen zu erläutern, würde jedoch zu weit führen. Ich möchte mich hier auf die Aussagen Hugos zum dreifachen Schriftsinn beschränken.

„Als erstes lernst du die Geschichte und prägst deinem Gedächtnis sorgfältig die Wahrheit der Ereignisse ein, vom Anbeginn anfangend bis hin zum Ende, was geschehen ist, wann es geschehen ist, wo es geschehen ist und durch wen es geschehen ist. ... Ich glaube nämlich nicht, daß du in der allegorischen Deutung wirklich feinsinnig werden kannst, wenn du nicht vorher die Grundlage in der Geschichte gelegt hast.“ (Didasc., 6,3, S. 361) Das Studium der Geschichte bildet also die Grundlage um sich überhaupt tiefergehend mit der Hl. Schrift beschäftigen zu können. Geschichte bezeichnet im weiteren Sinne „nicht nur den Bericht von Ereignissen ..., sondern auch jene erste Bedeutungsebene einer jeden Erzählung, die sich der eigentlichen Beschaffenheit der Wörter bedient.“ (Didasc., 6,3, S. 365/7) Eine Beschäftigung damit mögen zwar einige als unnütz ansehen, zumal gewisse Ereignisse auf den ersten Blick keine Bedeutung zu haben scheinen, doch oft wird aus dem Zusammenhang die Bedeutsamkeit auch zunächst unwichtig erscheinender Geschehnisse deutlich. Hugo mahnt immer wieder dazu, nicht aus Hochmut die niederen Dinge gering zu schätzen. „Parvis imbutus tentabis grandia tutus.“ (Didasc., 6,3, S. 360) Erst wenn man das kleine, die Grundlagen, sicher beherrscht, kann man sich sicher an die höheren Dinge wagen.

Wie man sich dieses Lernen der historischen Grundlagen vorzustellen hat zeigt eine andere Schrift Hugos „De tribus maximis circumstantiis gestorum“. (Siehe dazu Green, W., Hugh of St. Victor, De tribus maximis circumstantiis gestorum: Speculum 18 (1943), S.484-493) Auf einer langen im Gedächtnis gezogenen Linie soll der Student alle Geschehnisse so an ihren zeitlich aufeinanderfolgenden Platz stellen, daß er mühelos jedes Ereignis durch Auf- und Abfahren auf dieser Linie erreichen und sicher nach Zahl, Ort und Zeit einordnen kann. Doch nicht nur Geschehnisse werden so geordnet. Auch beispielsweise in den Psalmen muß sich der Student so zurechtfinden, daß er die Nummer des Psalms mit seinen Anfangsworten kombinieren und daraufhin den Text des gesamten Psalms im Gedächtnis aufrufen kann.

Die Betonung des „sensus historicus“ ist ein besonderes Merkmal Hugos von St. Viktor. Er wendet sich damit „gegen die vorherrschende ... Priorität zugunsten des allegorisch-spirituellen Wortsinns und gelangt dadurch zu einer zutiefst historischen Gesamtsicht der Bibel und der Welt überhaupt.“ (Didasc., Einleitung, S. 80) Dennoch schätzt er die allegorische Schriftauslegung, wenn diese in rechter Weise geschieht, sehr hoch. Sie besteht nicht darin, daß jeder aus dem Text der Hl. Schrift das herausliest, was er selbst für richtig hält. Bei der allegorischen Schriftauslegung geht es vielmehr um den wahren Glauben an sich. Was die Allegorie darlegt, „ist die Lehre, der eigentliche Gegenstand des Glaubens ... . Es sind die ´heiligen Mysterien des Glaubens´, des ganzen Wahrheitszusammenhangs über Christus und die Kirche, die überall im Alten Bund vorgezeichnet sind und im Neuen Bund dargestellt werden.“ (Lubac, H. de, Typologie, Allegorie, geistiger Sinn: Studien zur Geschichte der christlichen Schriftauslegung, Freiburg 1999, S. 325) Dem liegt die Vorstellung zu Grunde, daß alle Glaubenswahrheiten in der Hl. Schrift enthalten sind. Daher muß sich der Student zuerst die kirchliche Lehre aneignen um diese dann in der Hl. Schrift wiederfinden zu können. Er soll sich dabei nicht auf eigenes Können verlassen, sondern auf erfahrene Lehrer, damit er nicht auf Irrwegen vom wahren Glauben abkommt. „Das geistige Verständnis jedoch erlaubt keinen Widerspruch.“ (Didasc., 6,4, S. 373) Somit ist ein gründliches Studium der Grundsätze des Glaubens neben dem Studium der Geschichte Voraussetzung, um die allegorische Auslegung gewinnbringend betreiben zu können, um die Heilsgeheimnisse in der Hl. Schrift zu erkennen und auch, wie im Neuen Testament das Alte zur Erfüllung kommt.

Sind Geschichte und Allegorie vor allem für jene von Bedeutung, die in der Hl. Schrift Wissen suchen, so dient die Tropologie der Verbesserung des sittlichen Verhaltens, was ein Ziel jedes Studenten sein sollte. „Die gesamte Heilige Schrift ist auf dieses Ziel ausgerichtet.“ (Didasc., 5,6, S. 339; vgl. auch Didasc., Einleitung, S. 75) Obwohl sie der Reihenfolge nach an dritter Stelle kommt, behandelt Hugo die Tropologie schon vor der Geschichte und Allegorie ausführlich im fünften Buch. Dies zeigt, welch hohe Bedeutung ihr Hugo beimißt, da „gerecht zu sein sicherlich wichtiger ist, als weise zu sein.“ Hugo weiß jedoch, „daß viele im Studium der Heiligen Schrift eher Wissen als Tugend suchen“ und ist der Meinung, „daß keines von beiden mißbilligt werden sollte, vielmehr beide ... notwendig und lobenswert“ sind. (Didasc., 5,6, S. 339)

Um das sittliche Verhalten zu verbessern empfiehlt Hugo insbesondere auch die Lektüre der Taten und Aussprüche der Heiligen. Deren Beispiel und Belehrung soll zur Nachahmung ihrer Tugenden führen. „Ziel der Fortgeschrittenen ist das Bemühen um Tugend, Ziel der Anfänger aber zunächst noch die Ausübung des Studiums. Beides jedoch sollte so betrieben werden, daß weder die ersteren das Studium vernachlässigen noch die letzteren die Tugend außer Acht lassen.“ (Didasc., 5,8, S. 347)

3. Besonderheiten des Studiums bei Hugo von St. Viktor

3.1 Die Berufung aller zum Studium

Wiederentdeckung des antiken Bürgergeistes, so nennt I. Illich (vgl. Illich, I., Im Weinberg des Textes. Als das Schriftbild der Moderne entstand. Ein Kommentar zu Hugos „Didascalicon“, Frankfurt a.M., 1991, S. 85) ein Charakteristikum der Augustiner-Chorherren, zu deren Gemeinschaft Hugo von St. Viktor gehört. Während die monastischen, feudalistisch geprägten Orden sich an der Regel des Hl. Benedikt orientieren, haben sich die Regularkanoniker die Regel des Hl. Augustinus gewählt, welcher noch in der Zeit der städtisch geprägten Spätantike gelebt hat. Die Augustiner-Chorherren wollen bewußt in den zu neuer Blüte gelangenden Städten und auch für diese wirken. „Während die Mönche sich weiterhin in erster Linie als Gottsucher verstanden, betrachteten die Regularkanoniker sich vor allem als Lehrer ihrer Mitbrüder und Mitmenschen, und zwar verbo et exemplo, in Wort und Tat.“ (Didasc., Einleitung, S. 26) In den neuen Stadtklöstern aber auch unabhängig davon entstehen bedeutende Schulen. Ein Wesenszug des 12. Jahrhunderts ist „die Tendenz, die Schule in der Stadt anzusiedeln, in den großen Städten zumal, in ihrer höchsten Form am Ende in der Stadt des Studiums: Paris.“ (Johanek, P., Klosterstudien im 12. Jahrhundert: Fried, J., Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters, VuF XXX, Sigmaringen 1986, S. 41) Hugo schließt sich dieser Entwicklung an und wählt sich bewußt die – um es mit heutigen Worten zu sagen – Boomtown Paris als Wirkungsort aus.

Im Vorwort zum Didascalicon wird deutlich, daß Hugo von St. Viktor sich an alle Menschen wendet. Aus dem Wortlaut kann man erkennen, daß er seine Aufforderung zum Studium nicht an Mönche oder Kleriker, sondern „an die allgemeine Bevölkerung, an die Einwohner einer wachsenden und geschäftigen mittelalterlichen Stadt“ (Illich, I., S. 80) richtet. „Vor Hugo hat niemand die Doktrin einer universalen Lernpflicht formuliert.“ (Illich, I., S. 80) Freilich gibt es Leute mit mehr oder weniger großer Auffassungsgabe, aber alle sollen sich bemühen, gemäß ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten zu studieren. Auch widrige Umstände sind kein Grund, sich vom Studium gänzlich fernzuhalten. Hugo ist „keinesfalls der Ansicht, daß diese damit vollauf entschuldigt werden können, denn wir sehen schließlich, daß die meisten von ihnen, auch wenn sie mit Hunger, Durst und Blöße zu kämpfen haben, trotzdem die Frucht des Wissens erlangen.“ (Didasc., Vorwort, S. 107)

Für Hugo ist es besonders wichtig, daß seine Schüler den anderen Menschen ein Beispiel für ein gerechtes Leben geben, für ein Leben auf der Grundlage des Studiums und der lectio divina, ein Gedanke, den es in der monastischen Tradition so nicht gegeben hat. „Beispielhaft und sichtbar tut der Kleriker das, wozu alle berufen sind.“ (Illich, I., S. 86) „Er fordert den Schüler zum nutzenlosen studium auf und gleichzeitig dazu, auf diesem Weg ein bewußtes individuelles Beispiel zu geben.“ (Illich, I., S. 87) Mit diesem Programm hat Hugo letztendlich jedoch keinen bleibenden Erfolg. Das studium legendi kann in der Scholastik keine Beziehung zwischen Gebildeten und Ungebildeten herbeiführen, vielmehr wird das „scholastische Lesen zu einer beruflichen Aufgabe für Gelehrte, und zwar für solche, die ... kein erbauendes Beispiel für den ´Mann auf der Straße´ abgeben,“ (Illich, I., S. 84) sondern sich durch ihren Stand deutlich vom Rest der Bevölkerung abheben.

3.2 Wissen und Tugend

Warum Hugo von St. Viktor sich so sehr dafür einsetzt, daß alle sich dem Studium widmen, wird deutlich, wenn man erfaßt, was für ihn letztendlich das Ziel des Studiums ist. Dies bringt er schon im Incipit klar zum Aus-druck: „Unter allem, was erstrebenswert ist, ist das höchste die Weisheit, in der die Form des vollkommenen Guten existiert. Die Weisheit erleuchtet den Menschen, so daß er sich selbst erkennen kann.“ (Didasc., 1,1, S. 111) Diese Erkenntnis besteht darin, daß der Mensch sich seiner Gottähnlichkeit bewußt wird, die ihn von allen anderen Geschöpfen unterscheidet. „Zwei Dinge sind es, welche die Gottähnlichkeit im Menschen wiederherstellen, nämlich die Erforschung der Wahrheit und die Ausübung der Tugend.“ (Didasc., 1,8, S. 137) Da nach christlichem Verständnis alle Menschen Gottes Ebenbild sind, ist es auch die Berufung aller Menschen, dies zu erkennen und demgemäß zu leben.

Im Hinblick auf die Artes unterscheidet Hugo zwei Handlungen bzw. Wissenschaften, zum einen die göttlichen, mit denen wir uns um die Wiederherstellung unserer Natur bemühen, zum anderen die menschlichen, in denen wir uns lediglich um die Bedürfnisse unserer Schwächen kümmern. Was sich auf menschliche Werke bezieht ist bloßes Wissen, die göttliche Handlung jedoch wahre Erkenntnis. Diese bemüht sich um die Erforschung der Wahrheit und um die Reflexion über das sittliche Verhalten (vgl. Didasc., 1,8, S. 137/9).

In Bezug auf das Studium der Hl. Schrift spricht Hugo von der zweifachen Frucht des geistlichen Lesens, „entweder bildet es den Geist durch Wissen, oder es erfüllt ihn mit sittlicher Gesinnung.“ (Didasc., 5,6, S. 337) Die Tugend ist eine Art angewandtes Wissen, denn es gibt „viele, die Wissen besitzen, aber nur wenige, die erkannt haben, wie man mit diesem Wissen umgehen muß.“ (Didasc., 5,9, S. 351) Das Wissen soll der Verkündigung und Verteidigung des Glaubens und der Verbesserung der Tugend dienen (vgl. Didasc., 5,10, S. 355f). Keinesfalls läßt Hugo das Streben nach irdischen Vorzügen und Ämtern oder die bloße Befriedigung der Suche nach Wundergeschichten als Ziele gelten. Aus dem Wenigen, was wir über das Leben Hugos wissen, scheint hervorzugehen, daß er seiner Lehre gemäß gelebt und Wissen und Tugend vorzüglich miteinander verbunden hat, denn es „waren offensichtlich seine persönliche Integrität und Autorität ... über alle Zweifel erhaben.“ (Didasc., Einleitung, S. 36) Die Zustände an anderen Schulen scheinen teilweise diesem Ideal nicht entsprochen zu haben, „vieles wollen sie wissen, tun aber wollen sie nichts.“ (Didasc., 5,10, S. 355) „Jeder prahlt nicht mit dem, was er gelernt, sondern mit dem, was er ausgegeben hat,“ (Didasc., 3,18, S. 267) um nur wenige Beispiele der Kritik Hugos zu nennen.

3.3 Meditatio und Disputatio

Ivan Illich arbeitet in seinem Essay zum Didascalicon den Umbruch des 12. Jahrhunderts besonders in Bezug auf die Schriftlichkeit heraus. Er richtet sein Augenmerk auf den Moment, als „die Buchseite sich verwandelte; aus der Partitur für fromme Murmler wurde der optisch planmäßig gebaute Text für logisch Denkende.“ (Illich, I., S. 8) Arbeiteten sich die Mönche meditierend durch die einzelnen Bücher, so wird nun durch Gliederung und Register eine neue Übersichtlichkeit und somit ein leichteres Zurechtfinden im Text erreicht, das es ermöglicht mehr und schneller lesen.

Dies ist nur ein Zeichen eines Wandels, der den ganzen Bereich des Studiums betrifft. In der Wissenschaft haben sich dafür die Begriffe „Monastik“ und „Scholastik“ als Gegensatzpaar herausgebildet. Beide kann man kurz durch eine Dreierreihe charakterisieren, die Monastik als lectio – meditatio – oratio, die Scholastik als lectio – disputatio – praedicatio (vgl. Johanek, P., S. 42). Die Scholastik steht für den Aufschwung dialektisch-wissenschaftlicher Geistestätigkeit in der die menschliche Vernunft eine ganz neue Bedeutung erhält. Die Monastik ist der symbolistischen Tradition verbunden und hat als Grundlagen die Hl. Schrift und die patristische Theologie. „Lectio und meditatio sind demnach die Grundlagen einer monastischen Theologie... . In einer solchen Theologie hat die disputatio mit ihren sophismata, wie sie der beginnende scholastische Wissenschaftsbetrieb pflegte, keinen Platz.“ (Johanek, P., S. 43) „Die Anstrengung, für beide Denkströmungen offen zu sein, für die Dialektik ebenso wie für den Symbolismus, unternahmen nur wenige, und kein Name ist mit diesem Versuch so eng verbunden wie der Hugos von St. Viktor.“ (Didasc., Einleitung, S. 22) Lassen wir diesen nun selbst zu Wort kommen.

„Im Lesen der Hl. Schrift pflücken wir ihre Inhalte wie die süßesten Früchte, und im Überdenken käuen wir sie gleichsam wieder.“ (Didasc., 5,5, S. 335) Hugo möchte nicht, daß seine Studenten denen nacheifern, die versuchen, möglichst viel zu lesen. „Für den christlichen Philosophen sollte das Lesen eine Ermunterung (exhortatio) sein, keine ausfüllende Beschäftigung (occupatio).“ (Didasc., 5,7, S. 341) Durch eine richtige Auswahl soll man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Es kommt letztendlich nicht darauf an, wieviel man gelesen hat, sondern was man am Ende von dem was man gelesen und verstanden hat auch behält, was man sozusagen verinnerlicht hat und so in der weitergehenden Meditation fruchtbar machen kann. „Seinen Anfang nimmt das Studium also im Lesen, seine Vollendung aber liegt in der Meditation.“ (Didasc., 3,11, S. 247) Zwar wird die Meditation im Didascalicon nicht ausführlich behandelt, da dieses nur eine Einführung in die erste Stufe, das Lesen sein soll, Hugo weist jedoch auf deren Bedeutung immer wieder hin. „Die lectio ist immerwährend ein Beginn, die meditatio eine consummatio, und beide machen das studium aus.“ (Illich, I., S. 65) Für Hugo gibt es fünf Stufen, auf denen man „sich zur zukünftigen Vollkommenheit erhebt, nämlich das Studium ..., die Meditation, das Gebet und das Handeln. Darauf folgt noch eine fünfte Stufe, die Kontemplation, in welcher man ... schon in diesem Leben einen Vorgeschmack dessen hat, was im zukünftigen Leben der Lohn des guten Werkes sein wird.“ (Didasc., 5,9, S. 349)

Hugo wollte noch alle Zweige des Studiums miteinander verbinden und „zunehmender Spezialisierung, Rationalisierung und karriereorientierter Professionalisierung“ (Didasc., Einleitung, S. 98) entgegenwirken. Er selbst hat in seinem späteren Hauptwerk „De sacramentis christiane fidei“ selbst ein Abhandlung verfaßt, die man durchaus als Summe bezeichnen kann. Hebt Hugo jedoch im Didascalicon immer wieder die Notwendigkeit meditativer Durchdringung des Gelesenen hervor, so tritt in der Scholastik die diskursive Erörterung von Glaubensproblemen zunehmend in den Vordergrund (vgl. Smith, L., S. 9: „the movement for students was toward subject and question – dispute over problems rather than long rumination over a single text.“).

4. Schriftstudium und glossierte Bibel

Abschließend möchte ich einen kurzen Blick darauf werfen, welche Bedeutung der Hl. Schrift im Mittelalter im Studium zukommt und wie sie konkret gelehrt wird. Eines scheint sicher zu sein, die Hl. Schrift hat das ganze Mittelalter hindurch eine große Bedeutung im Studium, „´Theology´ meant the Bible“ (Engen, J. V., Studying Scripture in the Early University: Lerner, R.E. (Hrsg.), Neue Richtungen der hoch- und spätmittelalterlichen Bibelexegese (Schriften des historischen Kollegs: Kolloquien; 32), München, 1996, S. 25; vgl. auch ebd., S. 20: „The Bible remained the basic textbook in the medieval theological curriculum.“), dies gilt auch noch nach dem 12. Jahrhundert. Auch in der Scholastik bleibt die Bibel das zentrale Buch. Jedoch verändert sich die Methode des Schriftstudiums. Das eher auf meditative Verinnerlichung des Bibeltextes ausgerichtete monastische Studium kann so nicht an den Universitäten übernommen werden. Am Anfang steht ein Ringen um die rechte Weise des Studiums, „the search for an adequate form whereby to transform divine truth into a university discipline and Holy Scripture into a university textbook.” (Engen, J. V., S. 19) Es kommt zu einer Institutionalisierung des Studiums der Hl. Schrift (vgl. Engen, J. V., S. 18: „For these masters of theology exegesis represented more than a spiritual gift or a personal vocation: studying and interpreting Scripture inhered in a formal office endowed with specific powers and responsibilities.”). Die bei Hugo noch vorhandene Einheit von Studium und Meditation, von Theologie und Philosophie zerfällt. Für das Studium gewinnt neben der Exegese zunehmend die Abhandlung konkreter Fragen des Glaubens an Bedeutung, die ihren Ausdruck findet in Quaestionen, Sentenzen und den großen Summen.

Dennoch bleibt das Studium der Hl. Schrift weiterhin von Bedeutung und zwar ganz besonders in der Form der glossierten Bibel. Eine Vorlesung über die Hl. Schrift halten wird teilweise gleichgesetzt mit die Hl. Schrift glossieren (vgl. Engen, J. V., S. 23, auch ebd. S. 24: „the taught Bible … was a glossed Bible”). Schon in karolingischer Zeit hat man begonnen, den Text der Hl. Schrift mit erklärenden Zusätzen zu versehen, den sogenannten Glossen. Diese Methode wurde weiterentwickelt und erreicht wahrscheinlich Anfang des 12. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Die Seite wird nach genauer vorheriger Berechnung so eingeteilt, daß die zentrale Bibelstelle durch sie umgebende Glossen, hauptsächlich Texte der Kirchenväter oder späterer bedeutender kirchlicher Schriftsteller, erklärt wird (zu Form, Inhalt und Bedeutung der Bibelglossen siehe Gibson, M., The Twelfth-Century Glossed Bible: Gibson, M., „Artes“ and Bible in the Medieval West, Aldershot, 1993, XIV). Es werden also diese wichtigen religiösen Texte auf ihren Bezug zu den jeweiligen Bibelstellen hin geordnet. In der Scholastik gewinnen dann wieder zunehmend eigenständige Kommentare der Magister an Bedeutung, jedoch bleibt die glossierte Bibel bis in die Zeit der Reformation eine Grundlage im Schriftstudium. Die Ausarbeitung der glossierten Bibel Mitte des 12. Jahrhunderts bildet den Höhepunkt der traditionellen, auf Vätertexte und Theologen der karolingischen Zeit basierenden Exegese. Sie markiert aber zugleich auch den Wendepunkt zwischen dieser alten Form der Exegese und einer neuen Form, die sich in Bibelkommentaren zeigt, die sich vom bisherigen in Form, Inhalt und Absicht unterscheiden (vgl. Gibson, M., The Place of the Glossa ordinaria in Medieval Exegesis: Gibson, M., „Artes“ and Bible in the Medieval West, Aldershot, 1993, XV, S. 6).

Hugo von St. Viktor ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Bereich des Studiums und der Bibelexegese seiner Zeit und so stellt sich die Frage, ob es eine Verbindung zwischen ihm und der Ausarbeitung der glossierten Bibel gibt. Diese Frage kann nach dem heutigen Wissenstand nicht eindeutig beantwortet werden. M. Gibson hält es aber durchaus für möglich, daß Hugo und die Abtei St. Viktor maßgeblich an der Zusammenstellung der glossierten Bibel beteiligt waren (siehe dazu Gibson, M, XIV, S. 244; vgl. auch Smith, L., S. 4). Ein wichtiges Argument dafür ist, daß die Blütezeit von St. Viktor und die Zeit der Zusammenstellung der glossierten Bibel beide in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts liegen. Keine andere Schule besaß zu dieser Zeit eine vergleichbare Kompetenz im Bereich der Exegese. Im Didascalicon erwähnt Hugo die glossierte Bibel nicht. Es könnte aber einen anderen Schlüssel geben, der eine Verbindung zwischen Hugos Didascalicon und der Glossa öffnet. Wie schon erwähnt zählt Hugo Konzilstexte und die Werke von Kirchenvätern und vielen anderen christlichen Autoren mit zur Hl. Schrift, nämlich als dritten Teil des Neuen Testaments. Eine solche Aussage ist bei keinem anderen Exegeten zu finden. Betrachtet man aber die Aufteilung der Bücher der Hl. Schrift bei Hugo etwas näher, so fällt auf, daß er zwar das Neue Testament in drei Teile gliedert, jedoch nur in acht Bücher: Vier Bücher der Evangelien, 14 Paulusbriefe, 7 kanonische Briefe, Apostelgeschichte und Apokalypse, so daß sich mit den 22 Büchern des Alten Testamentes 30 Bücher ergeben. Wo bleiben die ungezählten Bücher der Väter und anderer? Kann man nicht zu Recht sagen, daß Hugo sie in den 30 Büchern der Hl. Schrift enthalten sieht, da sie den Text dieser Bücher als Glossen umgeben?

5. Schluß

Wenngleich es mehrere Untersuchungen dazu gibt, so ist doch das Thema glossierte Bibel im Mittelalter noch nicht umfassend erforscht. Eine Vertiefung in dieses Thema erscheint mir sehr interessant, vor allem auch wegen der Bedeutung, welche die glossierte Bibel besaß. Intensiver erforscht ist die Umbruchssituation des 12. Jahrhunderts und ich konnte nur Ansatzweise zu deuten versuchen, wie Hugo hier einzuordnen ist. Ich denke, daß weitere Untersuchungen von Hugos Schriften und seines Umfeldes noch sehr viele interessante Zusammenhänge erkennbar machen könnten. Überhaupt ist das Mittelalter ein sehr komplexes Thema und für den heutigen Menschen ist vieles schwer verständlich, vor allem auch deshalb, weil das Denken sich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt hat. Mittelalterliche Texte lassen sich nur dann richtig verstehen, wenn man versucht, sich in deren Denkwelt hineinzuversetzen, wenn man die Quellen kennt, aus denen dieses Denken schöpft, für das Schriftstudium beispielsweise die Texte der Kirchenväter. Am Anfang des Studiums ist das natürlich nur bedingt möglich, und so wird der Kenner dort, wo ich Unklarheiten sehe, oder wo mir etwas unwichtig erscheint vielleicht wichtige Zusammenhänge erkennen. Ich denke jedoch, daß mich diese Arbeit wenigstens ein kleines Stück weit näher herangebracht an diese interessante Welt des Mittelalters.

6. Literaturverzeichnis

Zitierte Literatur:

Hugo de Sancto Victore: Didascalicon de studio legendi: (lateinisch-deutsch) = Studienbuch / Hugo von St. Viktor. Übers. und eingeleitet von Thilo Offergeld (Fontes Christiani; 27), Freiburg (u.a.), 1997
Berndt, R., Hugo von St. Viktor. Theologie als Schriftauslegung: Köpf, U. (Hrsg.), Theologen des Mittelalters, Darmstadt, 2002, S.96-112
Engen, J. van, Studying Scripture in the Early University: Lerner, R.E. (Hrsg.), Neue Richtungen der hoch- und spätmittelalterlichen Bibelexegese (Schriften des historischen Kollegs: Kolloquien; 32),München,1996,S.17-38
Johanek, P., Klosterstudien im 12. Jahrhundert: Fried, J., Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters, VuF XXX, Sigmaringen 1986, S. 35-68
Gibson, M., The Place of the Glossa ordinaria in Medieval Exegesis: Gibson, M. „Artes“ and Bible in the Medieval West, Aldershot, 1993, XV
Gibson, M., The Twelfth-Century Glossed Bible: Gibson, M. „Artes“ and Bible in the Medieval West, Aldershot, 1993, XIV
Green, W., Hugh of St. Victor, De tribus maximis circumstantiis gestorum: Speculum 18 (1943), S.484-493
Illich, I., Im Weinberg des Textes. Als das Schriftbild der Moderne entstand. Ein Kommentar zu Hugos „Didascalicon“, Frankfurt a.M., 1991
Lubac, H. de, Typologie, Allegorie, geistiger Sinn: Studien zur Geschichte der christlichen Schriftauslegung, Freiburg 1999
Smith, L., What was the Bible in the Twelfth and Thirteenth Centuries?: Lerner, R.E. (Hrsg.), Neue Richtungen der hoch- und spätmittelalterlichen Bibelexegese (Schriften des historischen Kollegs: Kolloquien; 32), München, 1996, S.1-15

Weitere zum Thema verwendete Literatur

Lexikon des Mittelalters, München, 1999
Berndt, R., Gehören die Kirchenväter zur Heiligen Schrift? Zur Kanontheorie des Hugo von St. Viktor: Jahrbuch für biblische Theologie 3 (1988), S. 191-199
Biblia Latina cum Glossa Ordinaria, Froehlich, K., Gibson, M.T. (Hrsg.), Turnhout, 1992
Haas, W., Welt im Wandel: das Hochmittelalter, Stuttgart 2002